Deutsche Juniorenmeisterschaften 2017 in München
Leistungssport 10. Juli 2017
Drei Marbacher Ruderer in drei Finalläufen auf der Olympiastrecke von 1972 in München-Oberschleißheim – ein Ergebnis, das die Stärke der Marbacher Rennruderer unterstreicht. Alle drei haben dieses Ergebnis nicht alleine im Einer erreicht, sondern im Doppelzweier, Vierer ohne Steuermann und Achter. Dies bedeutet viele Trainingslager und Trainingswochenenden gemeinsam mit der Mannschaft in Breisach, Heilbronn, Eberbach und Mannheim.
Einen vierten Platz im A-Finale erreichte der Vierer ohne Steuermann mit den Marbachern Jannik Metzger und David Keefer. Den Schlag gab Paul Burger vom Tübinger RV vor, den Bug besetzte Ferdinand Torner vom Überlinger RC. Die vier sicherten sich mit einem fulminanten Vorlauf über einen ersten Platz den direkten Einzug in das A-Finale. Die Mannschaft hatte sich in dieser Form erst nach der zweiten DRV-Juniorenregatta in Hamburg vor drei Wochen endgültig zusammengefunden und durch intensives Training gezeigt, dass sie an die Spitze aufschließen können. Bis auf Burger sind alle Teammitglieder aus dem jüngeren Jahrgang, so dass die Perspektive auf 2018 durchaus positiv scheint.
Jeweils den fünften Platz im A-Finale erreichte Antonia Wuerich mit ihrer Heilbronner Partnerin Luise Münch im leichten A-Doppelzweier sowie Jannik Metzger mit dem zweiten SüdTeam-Achter. Wuerich und Münch trafen in diesem Jahr auf sehr starke Konkurrenz und dies nicht nur wie gewohnt aus dem Norden, sondern aus dem eigenen Bundesland. Ein starker Zweier aus Nürtingen dominierte bereits die Saison, ebenso der Mannheimer Zweier, in dem Wuerichs letztjährige Partnerin Hannah Rieder saß. Am Ende erreichten Wuerich und Münch den fünften Platz, ein sehr gutes Ergebnis für Wuerich, die in diesem Jahr zum ersten Mal in der höheren Altersgruppe über 2000 Meter starten musste.
Jannik Metzger hatte sich über die Leistungstests im Herbst 2016 über unzählige Trainingslager und Trainingswochenende einen Kaderplatz im SüdTeam gesichert. Metzger startete im zweiten Süd-Achter und erreichte mit seiner Mannschaft einen fünften Platz. Bei der starken Konkurrenz, die in dieser Bootsklasse an den Start geht, ist die Platzierung in Ordnung. Metzger hat als 2000er-Jahrgang ebenfalls noch ein Jahr Zeit, um seinen Weg nach vorne zu gehen. Die Ausgangsposition stimmt schon!
Zum Marbacher Team auf der DJM gehörten auch Louis Tafelmaier und Johannes Baier – beide starteten bei den B-Junioren, d.h. im Jahrgang der 15- und 16-jährigen. Nach der ersten DRV-Regatta Anfang Mai in München wechselte Tafelmaier in den Vierer ohne Steuermann, der zu diesem Zeitpunkt vom Eberbacher Trainer Frank Günder übernommen und trainiert wurde. Die Mannschaft machte unter Günder in diesen sechs Wochen sehr gute und schnelle Fortschritte und man war gespannt auf das Ergebnis. Die extreme Hitze am Donnerstag auf der Regattastrecke wurde dem Vierer allerdings zum Verhängnis. Ein Sonnenstich eines Ruderers ließ dem Boot im Hoffnungslauf keine Chance. Tafelmaier wechselt im nächsten Jahr in den Bereich der A-Junioren und hat auch dort gute Chancen, einen Platz im SüdTeam-Kader zu erringen.
Johannes Baier startete im leichten Doppelzweier der B-Junioren in einem Feld aus 26 Booten in sechs Vorläufen. Im Vorlauf fand die Mannschaft Baier/Weidenmaier ihren Rhythmus nicht und musste sich in den Hoffnungslauf am Freitag begeben. Hier hätte ihre Zeit zwar im Hoffnungslauf A gereicht, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren, in ihrem Lauf reichte sie allerdings nicht und so schieden die beiden am Freitag aus dem Rennen aus. Der Kampfgeist und die physische Leistungsfähigkeit von Baier ist eine gute Grundlage für die kommende Saison.
Insgesamt ein sehr gutes Ergebnis für den Marbacher Ruderverein mit drei Finalteilnahmen, vor allem wenn die Ruderer dem jüngeren Jahrgang angehören. „Auf den Deutschen geht inzwischen die Post ab, da ist niemand mehr, der schlecht rudert oder unvorbereitet in die Rennen geht. Um da vorne mitzuspielen, muss schon intensiv in Training und vorbereiteten Wettkampf investiert werden – das tun die anderen nämlich auch!“ (Heike Breitenbücher)