Gemeinsame Übung mit der Freiwilligen Feuerwehr Marbach

Vereinsleben   20. Juli 2017  

„Aufstehen! Und Skulls loslassen! Sonst funktioniert das ja nie mit dem Kentern!“ – Diese Befehle hört man im Marbacher Ruderverein in der Regel nicht. Warum war das am vergangenen Montagabend nun ganz anders? Hintergrund war die gemeinsame Übung der Freiwilligen Feuerwehr Marbach und dem Marbacher Ruderverein.

Bootsführer und Rettungsschwimmer der Feuerwehr gaben alles, um die Boote mit Wasser zu füllen und genug Wellen zu machen, damit die Ruderer anschließend auch gerettet werden konnten. Ein Highlight für die jungen Nachwuchsruderer mit ihrer Trainerin Annelie Gering. Mit strahlenden Augen fuhren sie mitten in die meterhohen Wellen, welche die Bootsführer mit ihrem Feuerwehrboot verursachten und zeigten Feuerwehr, Eltern und dem staunenden Publikum im Biergarten des Bootshauses, wie lange sie es in dem schmalen Einer aushielten und sogar im Boot aufstehen konnten, bis sie kopfüber in den Neckarfluten verschwanden – aber sofort von den wachsamen Rettungsschwimmern gesichert wurden. Applaus inklusive!

Während die Kinder einfach Spaß hatten, ging es den Wanderruderern um ein ernsteres Thema. Immer wieder steht die Sicherheit der Wanderboote auf der Tagesordnung, besonders dann, wenn auf Seen oder auf dem Rhein Boote durch Wellengang vollschlagen und Ruderer in lebensgefährliche Situationen kommen. Diese Gefahrensituation wurde in einem vollbesetzten Vierer mit Steuermann simuliert. Es zeigte sich, dass die modernen Kunststoffboote mit Luftkammern der Situation standhalten und auch dann noch eingeschränkt ruderbar sind, wenn die Fußräume mit Wasser gefüllt sind. Das bedeutet aber auch, dass bei Wanderfahrten auf funktionsfähige Kunststoffboote mit dichten Luftkammern und Rettungswesten nicht verzichtet werden darf.

Auch erwachsenen Anfänger durften ihre Standhaftigkeit im Einer oder Rennzweier testen und manch einer von ihnen wünschte sich die Unerschrockenheit seiner Kindheit zurück.

Viel Spaß und trotzdem ein sehr ernster Hintergrund, der auch in der Nachbesprechung nochmals deutlich wurde. Der Neckar ist ein Fließgewässer und eine Schifffahrtsstraße. Hochwassersituationen, Treibgut, Schifffahrt oder Sogwirkungen durch Schleusen dürfen von Vereins- und Freizeitzeitsportler nicht unterschätzt werden. Die Freiwillige Feuerwehr braucht schnelle Möglichkeiten, um ihre Boote und ihre Rettungskräfte an den Einsatzort auf dem Neckar zu bringen. Werden die Temperaturen wieder kühler oder es kommen weitere Risikofaktoren dazu, so zählt jede Sekunde.