Kinder bis Masters in Neckarelz auf dem Ergo am Start
Leistungssport 3. Februar 2017
Dröhnende Bässe, ohrenbetäubender Lärm, Rasseln der Ketten und Lufträder der Ergometer, schlechte Luft, Schweiß, Anfeuerungsschreie und Ruderer, die auf dem Ergocup 2017 in Neckarelz zeigen, was sie sich über den Winter im Kraft und Ausdauer trainiert haben – so lässt sich die erste Leistungsüberprüfung der Marbacher Ruderer beschreiben.
Dass seit dem 06. Januar das Wassertraining wegen Eisschollen auf dem Neckar aus Sicherheitsgründen eingestellt werden musste, kam diesem Wettbewerb sogar ein Stück entgegen. Wer schon einmal auf einem Ergometer gesessen ist, weiß über die Schwierigkeit sich Kilometer für Kilometer und Stunde um Stunde zu überwinden – nicht vergleichbar mit dem Training auf dem Wasser. So ist es wichtig dieses Training mit einem festen Ziel vor Augen zu absolvieren. Gelohnt hat es sich auf alle Fälle, wie die Ergebnisse zeigen.
Zwei junge Ruderinnen waren auf ihrem ersten Ruderwettkampf überhaupt. Im vergangenen Sommer haben sie im Kindertraining mit ihrer Trainerin Annelie Gering die erste Rudererfahrung auf dem Wasser gesammelt. Jetzt konnten sie zeigen, dass sie wissen auf was es ankommt. Platz zwei für Rosanna Profittlich und Platz drei für Lina Henschel waren der Lohn der Mühe. Routiniert und mit viel Erfahrung fuhr Amelie Groß bei den Mädchen U15 ungefährdet auf den ersten Platz.
Johannes Baier musste sich im Feld der Leichtgewichte U17 gegen 24 Gegner behaupten, was ihn wohl nicht weiter beeindruckte, denn er fuhr mit einem Abstand von fünf Sekunden auf den Zweiplatzierten auf das oberste Podest. Sein Teamkollege im offenen Bereich Louis Tafelmaier tat es ihm ein Rennen später gleich und holte ebenfalls Gold, indem er die Schallmauer für B-Junioren, die bei 5:00 Minuten für 1500 Meter liegt, noch um fünf Sekunden unterbot.
Antonia Wuerich und Julia Döffinger holten sich bei den leichten A-Juniorinnen Silber und Bronze. Anne Mittenmayer, die kurz vorher zum Marbacher Ruderverein gewechselt ist, wollte zeigen, was sie an Kräften mitbringt und fuhr so gleich auf Platz eins. Kurze Zeit später startete Jannik Metzger seinen 2000-Meter-Lauf in der offenen Junior-A-Klasse. Obwohl er sich nach einer Erkältung schonen wollte, packte ihn der Ehrgeiz mitten im Lauf und fuhr das nächste Gold für Marbach ein.
In einem überschaubaren Teilnehmerfeld der Seniorinnen A kamen Laura Friedl und Annelie Gering auf die Plätze eins und zwei. Traurig dennoch, dass viele aktive Ruderinnen nach dem Junioren-Rudern landesweit aufhören und so die Konkurrenz, aber auch die Möglichkeit Renngemeinschaften auf größeren Regatten zu fahren, immer geringer wird.
Bei den Senioren A holte sich Max Belser Gold und Jonas Schmidt Bronze. Auch diese beiden hatten ein sehr übersichtliches Gegnerfeld.
Dass es am Ende nicht nur zu hervorragenden Einzelplätzen kam, sondern auch der Vereinssieg nach Punkten nach Marbach geholt werden konnte, ist nicht zuletzt dem Start von sechs Masterruderern zu verdanken. Hier geht der Lauf über 30 Minuten, in denen die maximale Stecke zum Sieg führt. Einen ganz besonderen Erfolg verbuchte dabei Michael Nuss, der nicht nur seine Alterklasse dominierte, sondern die meisten Meter in diesem Wettkampf überhaupt zurücklegte. Am Ende der 30 Minuten standen 8148 Meter auf seiner Anzeige. Ebenfalls waren hier Frank Hofmann, Axel Schneider, Jürgen Stalbohm, Thomas Fiack und Heike Breitenbücher am Start, die aufgrund ihrer guten Platzierungen weitere Wertungspunkte für den Gesamtsieg sammelten.