Marbacher Ruderverein – Rudern, wenn die Polizei kommt!

Vereinsleben   31. Juli 2019  

„Die Höchstgeschwindigkeit auf dem Neckar beträgt 10 Stundenkilometer – bitte nicht schneller rudern als die Polizei erlaubt!“ Dass solche Sätze fallen, wenn 50 Polizeibeamte des Polizeipräsidiums Ludwigsburg in die Ruderboote steigen, lässt sich nicht vermeiden.

Für den Marbacher Ruderverein war es eine Freude, dass ein Baustein der Gesundheitswoche des Polizeipräsidiums die Teilnehmer an den Neckar führte. Rudern gehört zu den gesündesten Sportarten, beim Rudern wird das Herz-Kreislauf-System sowie die gesamte Muskulatur beansprucht, trainiert und verbessert. Diese Aussage ist zwar korrekt, trifft aber auf die erste Übungsstunde beim Rudern nur selten zu. Die erste Ruderstunde bringt meist die Gehirnleitungen zum Glühen: „Die rechte Hand unter die linke Hand! Erst die Hände weg und dann langsam nach vorne rollen! Beine, Oberkörper, Schultern, Arme nacheinander einsetzen! Blätter über den Schienbeinen aufdrehen, senkrecht stellen! Vor dem Ausheben die Blätter aus dem Wasser nehmen und dann erst drehen!“
 
Begrüßung im Rahmen der Gesundheitswoche der Polizei
 
Rudern ist eine Sportart mit einem hohen koordinativen Anspruch! Trainerin Heike Breitenbücher: „Vor der dritten Übungsstunde sollte man nicht darüber nachdenken, ob Rudern Spaß macht – man sollte es einfach tun! Plötzlich funktioniert die Bewegung und dann kommt die Freude am Rudern ganz von selbst!“ Neue Studien wollen bewiesen haben, dass auch im Laufe des Lebens jeden Tag eine kleine Anzahl von Gehirnzellen entsteht. Werden sie genutzt, dann bleiben sie! Wird nichts neues gelernt, fühlen sie sich unnötig und bauen sich wieder ab. Wer Rudern lernt, lässt also sein Gehirn wachsen! 
 
Das erste Mal rudern und dann gleich im Renndoppelzweier – Respekt!
 
Auch am letzten Donnerstag waren die Stimmen aus den über zehn Booten auf dem Neckar sehr unterschiedlich. Während einer Ruderin nach hundert Metern einfiel, dass sie doch dringend zum Dienst müsse, frage eine andere, ob die Gelegenheit bestünde, dass sie diese Sportart im Verein erlernen könne. Ein Ruderer kam völlig durchschwitzt am Steg an: „Der Schweiß kommt vom Nachdenken!“, der andere hätte gerne noch eine weitere Runde gedreht. 
Wer Freude am Rudern hat, wird es trotz Anfangsschwierigkeiten auch lernen.  Einmal die Ruderbewegung gelernt, stärkt Rudern das Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur! Der dritte Punkt: Rudern reduziert den Alltagsstress! Beim Rudern ist das Smartphone an Land, der Ruderer ist für ein bis zwei Stunden nicht erreichbar. Rudern benötigt innere Aufmerksamkeit, wer beim Rudern Probleme zu lösen versucht, wird sich schnell mit seinen Rudern verheddern und „Krebse fangen“. Gerade im Mannschaftsboot geht es darum, dem Schlagmann zu folgen, den Rhythmus zu spüren und gemeinsam das Boot über das Wasser gleiten zu lassen. Keine Chance für den Stress bei seinem Besitzer zu bleiben! 
 
Wer schafft die 500m auf dem Ruderergometer in der kürzesten Zeit?
 
Doch natürlich geht es auch um Leistung und Geschwindigkeit. Wer nicht erschöpft vom Rudern war, konnte versuchen, wie schnell er 500m auf einem Ruderergometer zurücklegen kann. Die Ruderjugend stand für Rat und Tat an den Ergometern bereit und sparte nicht mit guten Tipps. Die Ruderjugend hatte sich auch sofort als Übungsleiter zur Verfügung gestellt, als sie vom Projekt des Polizeipräsidiums gehört hatte. Auch Mitglieder der Breitensport-Sparte halfen gerne an diesem Vormittag. Die meisten davon konnten sich sehr gut erinnern, wie sich ihr erster Versuch in einem Ruderboot anfühlte und machten Mut, während die Rennruderer der Ruderjugend kein Erbarmen kannten – für sie gehört Rudern zum Leben wie Atmen, Essen, Schlafen und vielleicht noch Schule. 
 
Der Dank des Marbacher Rudervereins geht an David Albert – Sportkoordinator beim Polizeipräsidium Ludwigsburg!