Traditionelles Abrudern mit Ehrungen und Bootstaufen

Vereinsleben   19. Oktober 2022  

Marbach 16.10.2022. Der Marbacher Ruderverein (MRV)hat am Wochenende im Rahmen des traditionellen Abruderns zwei Boote getauft und seine Ruderer geehrt, die national und international im Jahr 2022 außerordentliche Leistungen erzielen konnten. Bei den Vereinsmeisterschaften konkurrierten im Anschluss gleich drei Achtermannschaften um den Vereinspokal. 

„Nur mit vereinten Kräften konnte die Saison 2022 mit diesen außergewöhnlichen Erfolgen abgeschlossen werden“, bedankte sich der MRV-Vorsitzende Rolf Jürgen Fritz bei allen Trainern, Funktionären und Mitgliedern des Vereins. „Wir beenden diese Saison mit dem traditionellen Abrudern, obwohl wir wissen, dass ab sofort die neue Saison vorbereitet wird und weiterhin auch auf dem Wasser trainiert wird“. Dem Sportvorsitzenden Michael Breitenbücher oblag es im Anschluss die erfolgreichen Ruderer der abgeschlossenen Saison zu ehren. Zu dieser Ehrung waren Jannik Metzger und David Keefer eigens aus dem Bundesstützpunkt Dortmund in ihren Heimatverein gereist. Beide hatten im Achter die U23 Deutsche Meisterschaft gewonnen und sich über ihre Saisonleistung für die U23 Weltmeisterschaft Anfang August in Varese, Italien qualifiziert. „Euer vierte Platz auf der Weltmeisterschaft macht uns als Verein unglaublich stolz, wir gratulieren und danken Euch für Euren Einsatz und vor allem für Eure Treue zum Marbacher Ruderverein.“ Beide starten auch am Bundesstützpunkt unter den Farben des MRV, was die gegenseitige Verbundenheit herausstellt. Eine weitere Ehrung erhielt Nicolai Keefer, der ebenfalls Gold auf den Deutschen U23 Meisterschaften geholt hatte. Keefer war im Leichtgewichts-Vierer in Renngemeinschaft mit Stuttgart an den Start gegangen und hatte mit der Goldmedaille eine erfolgreiche Saison gekrönt.  Die vierte Ehrung ging an Sebastian Rebmann, der nach seinem Wiedereinstieg in die Ruderkarriere die C-Klasse der Masters kräftig aufwirbelt. Rebmann holte bei den Deutschen Meisterschaften in dieser Klasse Gold im Einer. 

Der schnellste Doppelzweier der 13- und 14-jährigen Mädchen kam in 2022 ebenfalls aus Marbach. Charlotte Schünemann und Lotta Bitz hatten sich in Bremen gegen 30 Mannschaften durchgesetzt und dafür am Ende die Goldmedaille in den Händen gehalten. Während in Marbach geehrt und gefeiert wurde, weilten die beiden Juniorinnen an diesem Wochenende aufgrund einer Einladung für ein Rudertraining an der Olympiastrecke in München. Dort trafen sie auf Oliver Zeidler, den amtierenden Weltmeister im Einer, der sympathisch und spontan für Fragen zur Verfügung stand, wie die beiden Mädchen direkt aus München an den Neckar übermittelten. 

Auch wenn meist nur die Medaillengewinner in den Fokus rücken, so konnten auf den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Köln noch mehr Marbacher zeigen, dass sie ganz nach vorne kommen wollen. Mit in Köln waren im Jahr 2022 auch Amelie Bitz und Mira Gerbershagen, die im B-Finale einen sehr guten 3. Platz errudern konnten und somit unter die zehn schnellsten Doppelzweier der Altersklasse der Junioren A kamen. Während Tim Schmidt nach einem engagierten und guten Rennen im Hoffnungslauf leider das Finale nicht erreichte, konnte sich Felix Haag bei den leichten Junioren A in das B-Finale rudern und belegte dort den 5. Platz, was Platz 11 in der deutschen Gesamtwertung im leichten A Einer bedeutet. Einen sehr guten 5. Platz im A-Finale erreichte der Doppelvierer mit den Marbachern Moritz Bitz und Simon Gering und Steuermann Tim Schmidt. Dennoch hatte die Mannschaft gemäß ihrer Saisonleistung gute Chancen auf einen Medaillenplatz gehabt und krankheitsbedingt im Finallauf die Gegner ziehen lassen müssen, was die Freude über Platz 5 bei den Ruderern deutlich schmälerte. Der Marbacher Trainer Hendrik Ahrens zeigte aufgrund der guten Entwicklung seiner Ruderer zufrieden mit der Saison. „Die Leistung stimmt und wir können auf die hervorragende Entwicklung unserer Ruderer für die Saison 2023 aufbauen“, so Hendrik Ahrens mit Blick auf das anstehende Wintertraining.

Der Marbacher Ruderverein konnte sich in der Saison nicht nur über ruderische Erfolge freuen, sondern auch über Spenden, die von den Vereinsmitgliedern zweckgebunden für zwei neue Boote an den Verein gingen. So konnten beim Abrudern zwei Boote getauft werden. Dem Breitensport steht ab sofort ein neuer Doppelzweier zur Verfügung, der von Mitglied Regina Otlinghaus auf den Namen PaarShip getauft wurde. Das Wortspiel führte zu regen Diskussionen, ob die Partnerbörse auch verheiratete Paare miteinander auf den Neckar zuließe. 

Taufpate und Spender des neuen Rennbootes war Bootshaus-Pächter Pana, der dem Boot den Namen seiner Enkelin „Rafaela“ gab, und dem schwarzen Einer „allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“ wünschte. 

Traditionell werden im Anschluss an die Feierlichkeiten die Vereinsmeisterschaften ausgetragen. Die Besonderheit ist, dass die Mannschaften ausgelost werden und Rennruderer, Breitensportler, Kinder und Masters gemeinsam um den Vereinstitel kämpfen. Als Steuerleute dienten die geehrten Medaillengewinner und trotz Feierlaune gab es bei den Meisterschaften weder Gnade noch Rücksicht. Den Sieg holte unter Steuermann David Keefer die Mannschaft mit Marlena Knauf, Anna Preischl (Gast Wiking), Niklas Schmidt, Phileas Hammer, Oskar Becker, Simon Gering, Oskar Büchs und Alfons Bittermann.

Text: Heike Breitenbücher

Fotos: MRV