Regatta! Regatta! Regatta!
Leistungssport 15. Mai 2024
RUDERN. Als Regatta-Berichterstatter in einem aktiven Verein wie dem Marbacher Ruderverein (MRV) kommt man dieses Jahr in den Frühjahrsmonaten ganz schön ins Schwitzen, was sonst eigentlich nur die Ruderer an den Riemen und Skulls tun. Die Trainer rund um Chef-Coach Nick Keefer hatten sich mit ihren Mannschaften aufgeteilt und je nach Saisonziel und Altersgruppe verschiedene Regatten parallel besucht.
Erster wichtiger Meilenstein für die Aspiranten auf die Deutsche Jahrgangsmeisterschaften 2024 war die 1. Internationale DRV Juniorenregatta in München am ersten Maiwochenende. Julika Grünewald hatte in der Altersklasse Juniorinnen B Leichtgewicht bei jedem ihrer Rennen die Bugspitze vorne. Vier Siege gingen somit an Grünewald, zwei Siege im Einer und zwei Siege im Doppelvierer, der von ihrer Vereinskameradin Mia-Sophie Walesch gesteuert wurde. Einen weiteren Sieg holten Felix Hörner und Moritz Bitz im stark umkämpften Feld der A-Junioren in ihrem Paradeboot, dem Zweier ohne Steuermann.
Gleichzeitig war Junioren-Trainerin Amelie Bitz mit ihrer Trainingsgruppe nach Offenbach gestartet, um Trainingserfahrung mit den Nachwuchsruderern über die 1000m Strecke zu sammeln. Das erste Rennen gewann David Enabulele für den MRV im Junior A Einer der Leistungsgruppe III mit einem Start-Ziel Sieg. Die Ziellinie überquerte Enabulele mit zwei Längen Abstand vor seinen Gegnern. Ebenso in der Gruppe III – das ist die Gruppe der Ruderer, die bisher noch keinen Sieg errudern konnten, startete Lea Endreß. Nach kurzen Startschwierigkeiten durch die ungewohnte Strömung auf dem Main, holte sie ihre Gegnerinnen nicht nur ein, sondern überholte alle und siegte mit einem Vorsprung von 7 Sekunden auf die Zweitplatzierte aus Mannheim. Auch das Rennen am Sonntag gewann Endreß selbstbewusst und mit deutlichem Vorsprung. Somit wird dies die letzte Regatta in dieser Leistungsgruppe gewesen sein, ab sofort muss Endreß eine Gruppe höher starten. Gemeinsam mit ihrer Doppelzweierpartnerin Lina Spahr gab es dann noch den dritten Sieg am Wochenende für Endreß.
Regattaerfahrung und erste Regattasiege im Vorjahr bescherte Anton Strebel das Vergnügen, bereits in der oberen Gruppe I an den Start gehen zu müssen. Diese Gruppe bot an beiden Renntagen starke Konkurrenz und spannende Rennen, so dass Strebel den Samstag für sich entscheiden konnte, am Sonntag sich aber in einem engen Feld knapp geschlagen geben musste. „Wir konnten tolle Erfahrungen sammeln und die Sportlerinnen und Sportler sind starke Rennen gefahren. Wichtig war es, den Teamgeist zu stärken, durch das Anfeuern, Helfen und das gemeinsame Zelten am Regattaplatz.“ beschrieb Amelie Bitz das Wochenende mit den ambitionierten Novizen.
Eine Woche zuvor hatte Aurelia Hammer in Esslingen ihren Einer in der Qualifikationsregatta für den Bundeswettbewerb der Jungen und Mädchen gewonnen. Sie wird nun Baden-Württemberg Ende Juni in Berlin-Grünau vertreten.
Weiter ging es am zweiten Wochenende im Mai in Heidelberg. Während die Ruderer mit Aussicht auf Jugendmeisterschaft zu Hause trainieren mussten, hatten sich alle anderen MRV Mannschaften auf den Weg zu einer der schönsten Regattastrecken unterhalb des Heidelberger Schlosses gemacht. Den ersten Sieg des Wochenendes holten sie die Masters (müssen älter als 27 Jahre sein) im Doppelvierer – hier siegten Tilmann Schmidt-Sandte, Alexander Keller, Jonas Schmidt und Michael Born in der Altersklasse B. Simon Gering holte sich den ersten Platz im Junior A Bereich vor der Konkurrenz aus Heidelberg und Waldsee. Einer der jüngsten Starter war Johannes Pfeil, der seinen Einer in der Altersklasse der 12-jährigen selbstbewusst über die Strecke schob und mit 11 Sekunden Abstand vor Saarbrücken und Nürtingen die Ziellinie überquerte. Felix Haag und Florian Grünewald starteten im Männerbereich in einer Renngemeinschaft mit Mannheim und Offenbach und sicherten sich den Sieg im Vierer ohne Steuermann. Wieder fällt der Name Aurelia Hammer – sie bewies auch in Heidelberg, dass sie ihren Einer schnell machen kann. Hammer gewann nicht nur ihren eigenen Lauf, sondern hatte mit Abstand die schnellste Zeit aller vier Läufe der Altersklasse der Mädchen 14 Jahre. In der Leistungsgruppe III gewann Lina Spahr ihren Einer der Juniorinnen B und damit ist auch für sie die Leistungsgruppe III Geschichte.
Wenn auch nicht mit Siegen belohnt, dennoch erwähnenswert: der MRV war mit einem Master Männer-Achter und einem Master Frauen-Achter auf der Regatta in Heidelberg vertreten. Beide Mannschaften haben noch viel vor – Ziel ist die World Master Regatta, die in diesem September in Deutschland und zwar in Brandenburg stattfinden wird.
Text: Heike Breitenbücher
Fotos: Marbacher Ruderverein