Regatta Heidelberg

Leistungssport   19. Mai 2015  

Im Programm der 81. Heidelberger Ruderregatta am vergangenen Wochenende standen 1038 Boote, bzw. deren Besatzungen, die um die Siege auf dem Neckar kämpfen wollten. Kaum eine Regatta findet vor einer schöneren Kulisse statt. Von der Neckarwiese, die an diesem Wochenende von Booten und Ruderern voll belegt ist, öffnet sich der Blick über den Neckar direkt auf die historische Altstadt von Heidelberg, über der das Heidelberger Schloss thront. Wenn dieser Anblick noch mit sonnigem Maiwetter in Kombination steht, ist diese Regatta in ihrem Flair konkurrenzlos.

Während die Mannschaften des Marbacher Rudervereins, die sich auf die Deutschen Jugendmeisterschaften 2015 vorbereiten,  auf dem Neckar in Marbach (durchaus unter Protest) ihr vorgegebenes Trainingsprogramm abspulen mussten, starteten ihre Vereinskollegen 150 Kilometer weiter flussabwärts bei der Heidelberger Ruderregatta. Eine Regatta, die vor allem für den Rudernachwuchs eine wichtige Rolle spielt. So konnte Amelie Groß (2003) in der jüngsten Klasse sowohl am Samstag, als auch am Sonntag am Siegersteg anlegen. Mit deutlichem Vorsprung lenkte sie am Samstag ihr Boot geschickt durch unangenehm hohe Wellen und trotzte dem starken Gegenwind. Auch der Sonntag war von den Bedingungen ungleich besser, die Strecke ist bekannt für ihre Windanfälligkeit, was für jüngere oder unerfahrene Ruderer zu einer größeren Herausforderung werden kann.

Besonders erfreulich war der Sieg von Laura Harrison und Kira Peters im Doppelzweier am Samstag. Beide gehören dem Jahrgang 2000 an,  und starten somit im ersten Juniorinnen-B-Jahr und müssen nun die 1500-Meter-Strecke bewältigen. Dies gelang ihnen in sehr guter Zusammenarbeit im Boot und so konnten sie souverän ihrem ersten Sieg entgegenrudern. Laura Harrison legte im Einer am Sonntag nochmals ein paar Körner drauf und siegte mit deutlichem Vorsprung auf das Verfolgerboot. Interessant ist das Ergebnis im Vergleich mit den anderen Läufen dieser Altersklasse: Laura schiebt sich hier ganz nah an die besten Starterinnen ihres Alters aus Baden-Württemberg.

Garanten für Siege sind Carolin Wuerich und Luise Möller. Seit sieben Jahren starten sie für den Marbacher Ruderverein und haben bereits im Kinderbereich regelmäßig erste Plätze belegt. Diese Erfolge zogen sich für das Tandem durch den Juniorenbereich und setzen sich ab diesem Jahr im Seniorenbereich fort. Viermal gingen sie am Wochenende an den Start, viermal legten sie am Siegersteg an. Ihr Paradeboot ist der leichte Doppelzweier, den sie mit solidem Vorsprung an beiden Tagen gewannen. Außerdem starteten die beiden noch in einem gemischten Doppelvierer mit Moritz Wuerich und Florian Tilk, auch hier hatten die Gegner keine Chance. Moritz Wuerich hatte den Schlagplatz übernommen und führte das Boot mit ruhigen kräftigen Schlägen an die Spitze des Feldes, eine Führung, die ihnen keiner mehr nehmen konnte.

Im offenen Doppelzweier, hier können Vereins- oder Universitätsmannschaften an den Start gehen, saßen am Sonntag für den Marbacher Ruderverein Clemens Mistele und Samantha Balcerzak. Die Marbacher fuhren ein Rennen mit Start-Ziel-Führung und konnten freudig die Siegermedaille in Empfang nehmen.

Auch der Riva-Männerachter ging in Heidelberg gleich zweimal an den Start. Am Samstag stand das Sprintrennen über 350 Meter auf dem Programm. Der Riva-Achter erreichte im Vorlauf die drittschnellste Zeit aller Achter, war aber unglücklicherweise mit den zwei schnellsten Booten in einem Lauf, sodass er dadurch ausschied. Auch am Sonntag konnte der Riva-Achter seinen Bugball nicht an die Spitze schieben, fuhr aber ein gutes Rennen. In diesem Bereich, in dem alle Ruderer sehr viel Erfahrung und Kraft mit bringen, ist es ein langer Weg, um an die Spitze oder in den Bereich der Spitze zu kommen, insbesondere wenn es sich wie in Marbach um einen sehr jungen Männer-Achter handelt. Motiviert arbeitet die Mannschaft an dem Ziel, bei den Landesmeisterschaften im Juli in Breisach in die Medaillenränge zu kommen.