Rhein ins Boat
Vier Tage auf dem Rhein von Bingen bis Dormagen.
Eins steht fest – meine jetzigen Wochenenden sind nicht so aufregend.
Dieses spezielle Wochenende war Erlebnis pur!
Schon die Hinfahrt mit Ursula und Copilot Uwe ein Lachpaket – alle freuen sich schon auf das kommende Aventure (Abenteuer).
Bingen
Geräumiges Bootshaus sogar mit Klavier – eine Fünf-Sterne-Terrasse mit Blick direkt auf dem Mäuseturm und den mäandernden Rhein macht einem Fünf-Sterne-Deluxe-Hotel buchstäblich Konkurrenz. Dazu gibt’s bei Sonnenuntergang die ausführliche Geschichte der Nibelungen von Uwe. Und über allem wacht Hildegard (von Bingen).
Nachmittags Kulturpaket in Rüdesheim. Die brennende Sonne lässt hunderte von Harleys strahlen – in Rüdesheim ist Biker-Treff. Zwei Welten prallen aufeinander, die Motoren und wir Ruderer, nur Körper und Endurance (Ausdauer), um ans Ziel zu kommen.
Wir schweben in den Gondeln über den Weinbergen am Rhein hinauf zu dem imposanten (Niederwald-)Denkmal.
Touristen in Scharen bewundern diese monumentale Architektur. Ein Stück Geschichte. Ich frage mich, was diese Personen wohl denken. Erzählungen meiner bretonischen Mutter fallen mir ein: französische Frauen die sich in einen deutschen Soldaten verliebt haben und verraten wurden – von der eigenen Landsleuten wohl bemerkt!
Ich schaue von oben auf den Fluss und denke ohne Pathos und Kitsch, dass wir morgen in einer winzigen Nussschale zwischen großen Containerschiffen und Wellen rudern werden, mit der Challenge (Herausforderung), gemeinsam ans Ziel zu kommen. Es fühlt sich gut an. Es ist jetzt.
Loreley
Von lauter Rheinromantik habe ich vielleicht die Loreley verpasst …
Die Kulisse ist grandios und der Rhein meint es mit uns. Er zeigt sich mild und gnädig – Anfängerglück für mich – wo ich doch Rhein-Horrorgeschichten im Kopf hatte! Nichts dergleichen!
Doch – eine:
Die Kaffeemaschine habe ich geschrottet – ganz korrekt mit kompletten Kurzschluss im Bootshaus. Kein Kaffee zum Start und dazu die Kollateralschäden 😉 – ich sehe mich schon über Bord geworfen zu den Piranhas…
Stattdessen macht sich die ganze Crew solidarisch auf die Suche nach dem Sicherungskasten und rettet das so wichtige Frühstück im Freien auf der Terrasse.
Remagen
Bootshaus vor der berühmten Brücke. Spontane Abkühlung für alle, die es möchten, im Rhein. Trotz anfänglicher Skepsiss lasse ich mich verführen.
Der Landdienst – „Catering for Rowing“ erweist sich mit Hanno als Schlendern im Supermarkt mit rheinischer Gelassenheit. Hanno lanciert ein „Alles wird jut“ und wir basteln ein Lunchpicknick für die Crew. Macht Spaß. Ich liebe den Landdienst.
Köln by Night – Einfach „Himmel und Erde“ und nur… ein Paar Pils.
Franks Morgenappell enthält tadellose Organisation – Präzision (Fahrtkatalog) – Timing – Ratschläge – Besprechung und Klärung der Teamwünsche.
Es lief wie am Schnürchen – einfach top! Jetzt habe ich die Deutschlandkarte vor den Augen und einen gelben Filzstift in der Hand, um das nächste Ziel zu markieren – die Havel und Elbe im Sommer. Der letzte freie Platz im Yolando-Buchungssystem ist meiner!
Merci à toutes et à tous! Merci Frank!
Pascale-Marie Iliou
